Wie viele Rotbarben, Knurrhähne und Tintenfische gibt es? Obwohl es sich um die Zielarten der Flyshoot-Fischerei handelt, konnte diese Frage bisher nicht beantwortet werden. Im Rahmen des „Wissensprojekts VISwijzer und Flyshoot“ – eine einzigartige Zusammenarbeit zwischen Good Fish, Wageningen Marine Research und den Flyshoot-Fischern von Cornelis Vrolijk/Jaczon – wird die Flyshoot-Fischerei und ihre Zielarten untersucht. Eines der Ziele dieses Projekts ist es, durch eine verbesserte Datenerhebung den Weg für eine bessere Verwaltung und Nachhaltigkeitbewertung dieser drei Fischarten zu ebnen.
Um die Fischbestände in gutem Zustand zu erhalten, ist es wichtig, sie zu verwalten. Eine gute Verwaltung hängt unter anderem von der Menge an Daten ab, die sowohl über die Menge der im Meer schwimmenden Fische als auch über die Fischerei zur Verfügung stehen. Diese Informationen sind für viele kommerziell genutzte Fischarten in unterschiedlichem Maße verfügbar, in einigen Fällen fehlen sie jedoch. Es handelt sich dabei um sogenannte „datenarme“ Fischarten. Eines der Ziele des „Wissensprojekts VISwijzer und Flyshoot-Fisch“ ist es, die Verfügbarkeit von Informationen über datenarme Fischarten wie Rotbarbe, Knurrhahn und Tintenfisch zu verbessern. In diesem Blog können Sie lesen, wie diese Daten gesammelt werden und was wir damit machen.
Im Rahmen dieses Projekts werden sowohl Daten über die Zielarten der Flyshoot-Fischerei als auch über die Zusammensetzung der Fänge erhoben. Das bedeutet, dass alle Fänge, Zielarten und Rückwürfe (Unerwünschter Beifang, der zurückgeworfen wird, weil es keine Quote gibt, der Marktpreis zu niedrig ist oder der Fisch unter der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestanlandegröße (MLS) liegt. Rückwürfe können lebend oder tot sein), in die Analyse einbezogen werden. Während sogenannter Beobachtungsreisen werden diese Daten an Bord von Flyshoot-Fischern von Cornelis Vrolijk/Jaczon und den Fischereiforschern von Wageningen Marine Research. Dabei werden die Arten determiniert, gezählt, gemessen und gewogen. Auf dieser Seite können Sie sich Unterwasserbilder ansehen, die beim Fischen aufgenommen wurden! Diese Daten werden so gesammelt, dass sie einen Beitrag zu den Bestandsabschätzungen des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) leisten können. Der ICES ist eine internationale Organisation, die sich mit der Erforschung und dem Schutz der Meeresressourcen befasst und in allen Fragen der Meeresforschung beratend tätig ist.
Anhand der gesammelten Daten werden verschiedene Analysen durchgeführt. Beispielsweise wird die Fangzusammensetzung der angelandeten Arten sowie die Längenverteilung der gefangenen Arten ermittelt. Die Ergebnisse dieser Analysen geben Aufschluss über die Entwicklung der Fischbestände von Meerbarben, Knurrhähnen und Tintenfischen in der Nordsee und im Ärmelkanal. In diesem Podcast von „De Visdetective“ erfahren Sie mehr darüber, wie Sie feststellen können, ob ein Fischbestand in gutem Zustand ist.
Die Ergebnisse werden für die Durchführung fundierterer Nachhaltigkeitsbewertungen für den VISwijzer verwendet. Der VISwijzer berücksichtigt nicht nur die Fischbestände, sondern auch den Anteil der gefangenen Jungfische und gefährdeten Arten. Wir betrachten auch den Anteil des Fangs, der gut verwaltet wird. Das ist sehr wichtig für die Beurteilung einer Fischerei, die mehrere Zielarten hat wie die Flyshoot-Fischerei.
Die Flyshoot-Fischerei wird inzwischen durch eine Reihe von Verwaltungsmaßnahmen reguliert, wie z.B. die maximale Länge und Stärke der Seile, mit denen gefischt werden darf, und die maximale Anzahl von Flyshoot-Lizenzen, die erteilt werden dürfen. Zusätzlich zu diesen Regelungen wurde eine Mindestmaschenweite festgelegt. Eine Mindestmaschengröße wird verwendet, um übermäßige Beifänge von kleinen oder jungen Fischen zu vermeiden.
Die Einführung weiterer Verwaltungsmaßnahmen für die Flyshoot-Fischerei ist nicht als Projektziel festgelegt. Der Aufbau von Wissen über die Flyshoot-Fischerei und ihre Zielarten ist der erste Schritt zu einer nachhaltigen Fischerei. Sie können mit dem Begriff „Flyshoot-Fischerei“ nichts anfangen? Klicken Sie hier! Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie auf unserer Projektseite Flyshoot.
In unserem nächsten Blog erfahren Sie mehr darüber, wie eine Fischerei durch ein „Fishery Improvement Project“ (FIP) oder Fischereiverbesserungsprojekt nachhaltiger werden kann.
Dieses Projekt wird finanziert von